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Wirtschaftsordnung und Wirtschaftsprozess

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Produktbeschreibung
Wer sich mit Volkswirtschaftslehre beschäftigt, hat es nicht leicht. Das beginnt schon mit dem Namen der Disziplin. Der Begriff "Volkswirtschaftslehre" weckt Assoziationen, die allzu leicht in die Irre führen (das Synonym "Nationalökonomik" macht es nicht besser). Weder Völker noch Nationen wirtschaften, sondern individuelle Akteure. Durch Arbeitsteilung, Tausch und institutionelle Arrangements bilden sie einen komplexen dynamischen Verbund, dessen Funktionsweise die Wirtschaftstheorie untersucht. Im Kern geht es darum, wie sich die wirtschaftlichen Akteure im sozialen Kontext koordinieren (Wirtschaftsordnung) und welche typischen Handlungsmuster daraus resultieren (Wirtschaftsprozess). Kurzum: Die Volkswirtschaftslehre ist die Wissenschaft von den Wirtschaftssystemen. Länder und Ländergruppen sind für die ökonomische Analyse von Interesse, weil politische Einheiten in erheblichem Maße den institutionellen Rahmen für das wirtschaftliche Handeln prägen. Das Wirtschaftsgeschehen (und damit auch seine Erklärung) nimmt seinen Ausgangspunkt aber stets bei den ökonomischen Akteuren, die grundsätzlich überall auf der Welt zu Hause sein können, um miteinander in Interaktion zu treten.
Schwierigkeiten mit dem Fach rühren nicht zuletzt daher, dass die Wirtschaftstheorie mittlerweile stark von thematischer Spezialisierung und methodischer Formalisierung geprägt ist. Dies erschwert den Blick auf grundlegende Zusammenhänge, und nur wenige sehen am Ende ihres Studiums ihren ursprünglichen Wissensdurst wirklich gestillt. Auch werden ökonomische Erkenntnisse in der breiteren Öffentlichkeit kaum in der gebotenen Breite rezipiert. In der Folge leidet die wirtschaftspolitische Relevanz der Disziplin.
Diese Schriftenreihe soll Verständnisbrücken bauen und hierfür ökonomische Abhandlungen umfassen, die über den Tag hinaus auf einem breiten theoretischen Fundament ruhen. Die Ergebnisse isolierter Modelle oder rein empirischer Analysen sind nicht gefragt. Vielmehr soll der Respekt vor der Komplexität sozioökonomischer Systeme in allen Beiträgen klar zum Ausdruck kommen. Hierzu braucht es den monographischen Raum für zusammenhängende Darstellungen, die über das Zeitschriftenformat hinausreichen.
Die Reihe nimmt keine Lehrtexte im klassischen Sinne auf, sondern adressiert relevante thematische Fragestellungen. Dies geschieht inhaltlich anspruchsvoll, aber ohne vermeidbare Formalismen - es sollen Erklärstücke im besten Sinne sein, die im Idealfall auch in begründeter Weise Position beziehen. Ausgehend von einer umfassenden Problemstellung werden hierzu einschlägige Theoriefelder herangezogen und miteinander verknüpft. Wo immer möglich erfolgt eine Einordnung in die Theoriegeschichte, ohne die eine umfassende ökonomische Bildung nicht erlangt werden kann.
Mögen die Leser auf diese Weise die Faszination des ökonomischen Denkens erfahren und den beachtlichen Erkenntnisreichtum der Wirtschaftstheorie für sich entdecken.
Autorenporträt
Der Herausgeber, Prof. Dr. Stefan Kooths, leitet das Prognosezentrum am Institut für Weltwirtschaft in Kiel und lehrt an der University of Applied Sciences Europe (UE) in Berlin. Darüber hinaus ist er als Fachpublizist in der Fach- und Tagespresse tätig.
Reihennummer 899

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